Technik

Für die Planung eines Windparkes spielt die Anlagen- und Herstellerwahl eine große Rolle.
Hierfür müssen viele Aspekte gleichzeitig betrachtet werden, z.B. die Standorteigenschaften, Entfernungen zur Wohnbebauungen, Schallanforderungen etc.. All diese Punkte spielen für die Auswahl eine Rolle.
Zu Beginn der konkreten Planungen 2016/17, welche mit der Erstellung der Gutachten begonnen haben, fiel die Entscheidung auf eine Windenergieanlage vom Hersteller Siemens, heute Siemens Gamesa. Diese war zu diesem Zeitpunkt die modernste verfügbarste Windenergieanlage für die Standorte am Rennweg.


Alter WEA Typ:
Siemens Gamesa SWT DD 142

  • Direkt angetriebener Generator
  • Rotordurchmesser: 142 m
  • Nabenhöhe (Turm): 165 m
  • Gesamthöhe: 236 m
  • Leistung: 3,9 MW
  • Drehzahl: 13,7 U/min
  • Einschaltwindgeschwindigkeit: 3 m/s
  • Abschaltwindgeschwindigkeit: 23 m/s
  • Voraussichtlicher Parkertrag: 132 Mio. kWh





Siemens Gamesa SWT DD 142 im Windpark Letter Bruch bei Coesfeld. Bildquelle: Marcel Papenfort


Da es Siemens Gamesa nicht mehr möglich war den genehmigten WEA Typ zu liefern, musste der Anlagentyp gewechselt werden. Dies ist leider bei vielen Projekten der Fall, da die Genehmigungsverfahren häufig mehrere Jahre dauern. Hinzu kommt, dass die Anlagentechnik sich seit 2016/17 weiterentwickelt hat.
Für den Anlagenwechsel kamen mehrere Typen von unterschiedlichen Herstellern in Betracht. Die Entscheidung ist aufgrund der schnellen Verfügbarkeit dieser modernen und leistungsstarken Windenergieanlage und aufgrund der Nähe zum Vertriebs- und Servicestandort in Soest auf eine Enercon-Maschine gefallen.


Neuer WEA Typ:
Enercon E-175 EP5

  • Direkt angetriebener Generator
  • Rotordurchmesser: 175 m
  • Nabenhöhe (Turm): 162 m
  • Gesamthöhe: 249,5 m
  • Leistung: 6 MW
  • Drehzahl: 8,75 U/min
  • Einschaltwindgeschwindigkeit: 2,5 m/s
  • Abschaltwindgeschwindigkeit: 25 m/s
  • Voraussichtlicher Parkertrag: 165 Mio. kWh


 

Die neue Enercon E-175 EP5 die beim Projekt nun zum Einsatz kommt. Bildquelle: Enercon GmbH, Aurich, 2023


Die neue Enercon E-175 EP5 gehört zur neusten Generation von Onshore Windenergieanlagen, die für Binnenland Windstandorte optimiert sind. Sie gehört mit einem Rotordurchmesser von 175 m und einer Nennleistung von 6 MW zu den modernsten Windenergieanlagen am Markt, die speziell für solche Standorte wie am Rennweg designt worden sind.
Die E-175 EP5 baut auf dem neuen Enercon-Design der EP5-Klasse mit der sogenannten E-Gondel auf, in der sämtliche elektrotechnischen Komponenten zusammengefasst sind. Sie stellt eine Weiterentwicklung der erfolgreichen Enercon E-160 EP5 dar, mit der sie sich viele Komponenten teilt.
Durch die Verwendung eines permanterregten Generators, der in abwandelter Form auch bei der E-160 EP5 zum Einsatz kommt, werden schon bei sehr niedrigen Windgeschwindigkeiten hohe Energiemengen produziert.
Der große Rotordurchmesser von 175 m sorgt dafür, dass die Drehzahl der E-175 EP5 extrem niedrig ist. Mit einer maximalen Drehzahl von gerade einmal 8,75 Umdrehungen pro Minute (U/min) dreht sie deutlich langsamer als andere Anlagen im Stadtgebiet Warsteins (Enercon E-70 E4, nördlich von Belecke, 20 U/min).
Die niedrige Drehzahl wird zu einem optisch ruhigen Erscheinungsbild beitragen und die Anlage sich somit optimal ins Landschaftsbild einfügen.

Die Änderungsgenehmigungen für die Enercon E-175 EP5 wurden im März 2024 erteilt.


Weitere Eigenschaften

  • Schallreduzierungen um Richtwerte an Wohnhäusern einzuhalten - Leistungsreduzierung der einzelen Windenergieanlagen auf 4,1 bis 4,3 MW
  • Schattenwurfabschaltungen bei drei Windenergieanlagen um Schattenschlag in Niederbergheim und Allagen zu vermeiden
  • Löschanlage in der Gondel um eventuelle Brände frühzeitig zu erkennen und zu löschen
  • Bedarfsgerechte Nachtkennzeichung sorgt dafür, dass die Windenergieanlagen nachts zu 95 % dunkel bleiben und nur einschalten wenn sich Hubschrauber oder Flugzeuge nähern
  • Rote Gondel ersetzt die weiße Tagbefeuerung
  • Eiserkennungssysteme sorgen dafür das die Windenergieanlagen bei Eisansatz stehenbleiben und in eine sichere Positionen verfahren
  • Abschaltungen bei bestimmten Witterungsbedingungen zum Schutz von Fledermäusen
  • Zweimonatige Abschaltungen bei zwei Windenergieanlagen um Störungen des Schwarzstorchbrutpaares in der Revierbesetzungsphase zu vermeiden
 
 
 
 
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