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03.12.2023

„Windpark Rennweg bedeutet riesigen Standortvorteil für Warstein“ - Betreibergesellschaft informiert über aktuellen Stand der Planung

Das Projekt Windpark Rennweg nimmt planerisch immer weiter Formen an. Der Kreis Soest hatte im März den Bau von insgesamt elf Windenergieanlagen auf Kalamitätsflächen im Arnsberger Wald bei Allagen genehmigt, nachdem der Rat der Stadt Warstein bereits im November das gemeindliche Einvernehmen erteilt hatte. „Aktuell beschäftigen wir uns mit der Zuwegung für die Transporte. Es geht darum, zu planen, wie die Großkomponenten mit entsprechendem Spezialgerät und -fahrzeugen zu den Standorten gebracht werden, um dabei möglichst minimal in die Natur einzugreifen“, beschreibt Marcel Papenfort aus der Geschäftsführung der gegründeten Betreibergesellschaft, Windpark Rennweg Betriebs GmbH & Co.KG, die Herausforderung. So sollen unter anderem besonders wendige selbstfahrende Fahrzeuge mit zwölf Achsen zum Einsatz kommen, die die bis zu 80 Meter langen Rotorblätter teilweise aufgerichtet an die schwer zugänglichen Einsatzorte befördern. Zuvor müssen die schwer beladenen Sattelschlepper mit den einzelnen Komponenten aber zunächst über die öffentlichen Straßen den Zielort erreichen. Was die Routenplanung für die besonders großen Teile betrifft, ist die Entscheidung für den Hirschberger Weg gefallen.
Warum, erläutert ebenfalls Marcel Papenfort, der zudem als Projektleiter bei der WestfalenWIND Planungs GmbH & Co. KG beschäftigt ist, mit der die Betreibergesellschaft gemeinsam den Windpark Rennweg realisieren möchte: „Alle anderen überprüften Alternativstraßen hätten einen größeren Eingriff in den Naturhaushalt bedeutet. Durch die Nutzung des Hirschberger Wegs können wir die größeren zusammenhängenden Laubwaldbereiche im Osten und Süden des Windparks schonen.“ Entsprechende Informationsveranstaltungen für Bürger sind noch dieses Jahr geplant, bei denen die Nutzung der Straßen und Wege sowie Kompensationsmaßnahmen für Anwohner vorgestellt werden. Parallel laufen die Planungen für ein Umspannwerk, der Netzanschluss soll im Bereich Belecke erfolgen. Als Starttermin für die Bauarbeiten rechnet die Betreibergesellschaft nach jetzigem Stand mit Ende des zweiten Quartals 2024. Den künftigen Windpark-Betreibern ist es wichtig, auf die Notwendigkeit des Projekts hinzuweisen. „Wenn wir uns unabhängig machen wollen von russischem Gas, wenn wir die klimaneutrale Energiewende schaffen wollen, weg von fossilem Kohleabbau und Atomkraftwerken, dann ist der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien alternativlos“, bekräftigt Lasse Tigges, Mitglied der Geschäftsführung der Betreibergesellschaft und Geschäftsführer der WestfalenWIND Planungs GmbH & Co.KG. Auf Flächen wie am Rennweg, die alle Voraussetzungen für ein Windenergieprojekt erfüllen, könne daher nicht verzichtet werden, wenn die ambitionierten Ziele der NRW-Landesregierung beim Ausbau der Windenergie erreicht werden sollen. „Die Flächen sind im Regionalplanentwurf 2014 von der Bezirksregierung als eine der größten Eignungsflächen für Windenergie identifiziert worden. Mit Blick auf die aktuelle Neufassung des Landesentwicklungsplan (LEP) wurde der geplante Bereich am Rennweg als Vorranggebiet definiert“, verdeutlicht Lasse Tigges die besondere Eignung.

Windenergie hilft dem Arnsberger Wald und schadet ihm nicht

Stürme, Borkenkäfer und Trockenheit haben dem Arnsberger Wald in der Vergangenheit erheblichen Schaden zugeführt, sodass weit mehr als die Hälfte der geplanten Anlagen auf einer bereits vorhandenen Kahlfläche entstehen. All dies eröffnet die Chance, mit den erforderlichen Ausgleichspflanzungen den ökologischen Wert des Waldes in der Region zu verbessern. Zum Beispiel durch das Setzen von Laubbäumen. „Die Windenergie schadet dem Wald daher nicht, wie von den Gegnern des Projekts behauptet wird. Im Gegenteil: Die Windenergie hilft dem Arnsberger Wald und den dazugehörigen Forstbetrieben dabei, zu überleben“, macht Marcel Papenfort deutlich. Die Befürchtung, dass der Windenergie mit dem Projekt Tür und Tor geöffnet ist, und der Arnsberger Wald mit Windrädern geradezu zugebaut wird, hält er für unbegründet: „Da es sich um eine Kernpotenzialfläche handelt, werden sicherlich noch weitere Anlagen hinzukommen. Das heißt aber nicht, dass die Projektierer schalten und walten können, wie sie wollen. Es gibt schließlich nach wie vor strenge Regeln und Vorgaben, an die sich alle halten müssen sowie Umwelt- und Artenschutzprüfungen, die es erst einmal zu bestehen gilt.“ So seien im Genehmigungsverfahren für das Projekt Rennweg ca. 30 Behörden und Träger öffentlicher Belange beteiligt gewesen. Letztendlich konnten alle Bedenken ausgeräumt werden und die Genehmigung für die Betreibergesellschaft wurde erteilt.

Kernpotenzialflache.jpgWindpark trägt dazu bei, dass die Stadt Warstein lebenswert bleibt

Häufig ist in Zusammenhang mit der Windenergie von Belastungen die Rede. Viel wichtiger ist es, worauf Lasse Tigges hinweist, auch die positiven Effekte und Chancen zu betrachten, um breite Akzeptanz für die Windenergie zu erreichen: „Das Projekt Rennweg bedeutet einen riesigen Standortvorteil und schafft Standortsicherheit für die Wirtschaft vor Ort. Denn Unternehmen wollen nicht nur bezahlbaren Strom, sondern müssen auch ihren CO2- Fußabdruck senken.“

Insgesamt werde mit der Windenergie dazu beigetragen, dass Warstein auch künftig lebenswert und zukunftsfähig bleibt, so Tigges. So profitiert die Stadt Warstein von der Wertschöpfung über die Gewerbesteuereinnahmen, die vor Ort bleiben. Für die Haushalte der Stadt Warstein ist ein vergünstigter Strompreis fest zugesagt, auch die Bürgerstiftung soll finanziell unterstützt werden. Zudem ist einer der elf jetzt genehmigten Standorte für ein Genossenschaftsmodell geplant, durch das sich Bürger finanziell an dem Windkraft-projekt vor Ort beteiligen können. Abschließend stellen Tigges und Papenfort gemeinsam fest: „Nicht zuletzt bedeutet das Projekt am Rennweg Energiewende und Klimaschutz vor der eigenen Haustür.“

Marcel Papenfort - 21:28 @ Presse


 
 
 
 
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